Die Opferrolle verlassen – das 4. Glas im Resilienz-regal

Um zu erschaffen, musst du die Opferrolle verlassen

Eine Opferrolle verlassen bedeutet, eine innere Haltung abzulegen, die nur ein Szenario kennt:

Du würdest / wolltest / tätest ja können, wenn die Welt / das System / das Wetter / der blöde Typ von nebenan nicht so schrecklich gemein zu dir wäre.

Kommt dir das bekannt vor?

Wir alle kennen wohl die Situationen, in denen sich die Welt gegen uns verschworen zu haben scheint und das Pech persönlich darauf wartet, dass wir vorbeikommen.

Doch wenn sich diese Sichtweise in uns verselbstständig und wir sie auf alles anwenden was uns passiert, dann geraten wir in eine Opferrolle.

Und mit der Opferrolle geben wir unsere Eigenverantwortung und damit unsere Selbstwirksamkeit auf.

Eines noch vorneweg: hier geht es nicht darum, dass jemand tatsächlich Opfer im Sinne eines Unfalls, Verbrechens oder Katastrophe geworden ist! 

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Kann man die Opferrolle verlassen?

Die gute Nachricht zuerst: die Opferrolle ist eine innere Haltung und wird erlernt.

Oftmals geschieht dies unbewusst, denn unsere Werte, Überzeugungen und innere Haltung entstehen durch die Erfahrungen und Emotionen, die wir erleben.

Machen wir bestimmte Erfahrungen wiederholt, verbunden mit einer emotionalen Reaktion, dann erschaffen wir eine Erwartungshaltung.

Hierzu ein Beispiel: Im Teammeeting wird dein Einwand nicht beachtet. Als dein Kollege genau dasselbe sagt, bekommt er die volle Anerkennung. In jedem Meeting wieder holt sich das Ganze und du fängst an zu denken: „Meine Stimme zählt eh nicht“ oder „Mir wird sowieso nicht zugehört“.

Die Opferrolle verlassen – willst du das?

Mit der Bereitschaft Verantwortung für dich selbst zu übernehmen, kannst du die Opferrolle verlassen.

Doch woran könntest du merken, dass du in der Opferrolle feststeckst? 

Finde es heraus:

  • Kontrolle? – Haben die anderen!
    Für die Opferrolle ist eines ganz wichtig: Du bist der festen Überzeugung, dass du keine Kontrolle über die Folgen deiner Entscheidungen und Handlungen hast.

    Der Grundsatz lautet: Für dich wird entschieden, du entscheidest nicht.

  • Schuld hat immer der andere!
    Dieser Schritt ist essenziell und ergibt sich aus dem ersten Schritt.

    Denn wer nicht entscheidet, hat keine Schuld. Und da du nicht entscheidest, muss wer anders schuld sein. Ganz einfach.

  • Es ist gibt immer einen Grund, etwas nicht getan zu haben!
    Eigentlich wolltest du ja joggen gehen, aber es hat nun mal geregnet.

    Eigentlich wolltest du diesen Sprachkurs machen, aber samstags hast du einfach keine Lust dazu.

    Ja, es kann Gründe im Außen geben, warum etwas nicht funktioniert hat.

    Wenn du die Opferrolle verlassen willst, darf dir dieser Schritt aber in Fleisch und Blutt übergehen.

  • ALLES – IST – PERSÖNLICH!
    Jetzt wird es ernst…

    Denn regnen tut es aus nur einem Grund… um dich zu ärgern.

    Du kommst im Leben nicht weiter wie gedacht? Das System hat dich persönlich auf dem Kieker.

    Du hast Beef mit alles und jedem, denn Kritik ist für dich niemals eine Frage des Sachverhaltes.

Hat die Opferrolle auch positive Seiten?

Die Opferrolle verlassen: Für viele ist das eine Horrorvorstellung. Doch wie kann das sein?

Immerhin geht die Opferrolle oft mit Gefühlen der Hilflosigkeit und der Ohnmacht einher. Alles andere als gute Gefühle.

Tatsächlich bringt die Opferrolle den ein oder anderen Vorzug mit sich.

  • Man bekommt Mitleid geschenkt
    Wer in der Opferrolle ist, dem widerfährt ein Unrecht.

    Sei es der Regen, der zur ungünstigen Stunde fällt oder der Bus, der einem pünktlich vor der Nase wegfährt (natürlich hat Manni dich gesehen und das extra gemacht.)

    Solidarität, Mitleid und Beistand bekommt man geschenkt. Schließlich leidet man ja nicht umsonst!

  • Ohne Verantwortung lebt es sich leichter
    In der Opferrolle geben wir unsere Eigenverantwortung ab.
    Wir müssen nicht entscheiden und brauchen nicht die Kontrolle zu übernehmen, dafür gibt es schließlich die anderen.

    Und so können wir (vermeintlich) unbeschwert leicht durchs Leben gehen.

    Die Opferrolle verlassen? Bloß nicht, das würde alles nur schwerer machen.

  • Es ist bequem, wenn andere für uns entscheiden
    So, jetzt mal Butter bei die Fische. Wer Entscheidungen trifft, sein Leben selbst gestaltet und Wege aus der Komfortzone finden will, der muss aktiv sein.

    Der muss Kraft aufwenden und sich aufraffen, etwas zu tun.
    Seine Grenzen erweitern, sich neues Wissen aneignen und ja, vielleicht auch mal den ein oder anderen Rückschlag einstecken können. 

    In der Opferrolle kann man sich das alles ersparen und bequem dem Wochenende entgegenblicken.

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Eigenverantwortung + Selbstreflexion = Selbstwirksamkeit

Unser Gehirn ist darauf ausgelegt alles zu tun, was uns Schmerz und Leid zu ersparen.

Wenn wir die Opferrollen verlassen, können wir uns aber durchaus mit alten und frischen Enttäuschungen, Stresssituationen und Verletzungen konfrontiert sehen. Und ja, das kann weh tun.

Nur löst sich im Leben nichts oder wird besser, wenn wir Verantwortung und Handeln ablehnen.

Wenn du immer die anderen für dich entscheiden lässt, muss du dich am Ende nicht wundern, dass du nicht DEINE Version des Lebens leben konntest.

Der Käfig bleibt ein Käfig, egal wie schön er glänzt und wie lieb die Besucher sein mögen.

Um das Ruder deines Lebens in die Hand zu nehmen, brauchst du die Bereitschaft zur Eigenverantwortung und die Fähigkeit der Selbstreflexion. Mit ihnen kannst du die Opferrolle verlassen.

Als Ergebnis kann dann die Selbstwirksamkeit, entstehen. Du wirst dein Lebensgestalter.

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