Journal als Weg - Schreib dich frei!

zu mehr Ordnung im Kopf

Hattest du früher ein Tagebuch, dem du deine Träume und Wünsche anvertraut und von den Streitigkeiten mit Familie, Freunden und vom großen Schwarm erzählt hast? Journaling ist wie Tagebuch schreiben. Nur klingt es viel Erwachsener 😊 Doch welche Arten von Journals gibt es? Wie kannst du von einem Journal profitieren? Und bist du überhaupt der Typ für’s Journaling? 

Die 5 besten Vorteile ein Journal zu führen

Ein Journal zu führen, kann therapeutische Wirkung haben.

Es gibt inzwischen wissenschaftliche Hinweise dazu, die das Führen eines regelmäßigen Journals mit einem gesteigerten Wohlbefinden in Verbindung bringen.

Zudem kann das Schreiben dir helfen mentale Blockaden zu beseitigen. Wie das geht?

Das Schreiben fordert die analytische, rationale linke Gehirnhälfte. Währenddessen ist die rechte Gehirnhälfte nicht unttätig und kann dir zu einem kreativen, intuitiven und gefühlsbasierten Zugang zum Schreibthema verhelfen.

Ein Journal zu führen klingt also schon mal nach einer guten Idee. Doch wie machen sich die Vorteile für dich bemerkbar?

Du erlangst Klarheit über deine Gedanken und Gefühle

Wenn dich die Gefühlswelle mal wieder überrollt, nimm dir nur ein paar Minuten Zeit und schreibe auf was du fühlst.

Doch schreib nicht nur deine Gefühle, sondern auch deine Gedanken zu der Situation dazu.

So eröffnest du dir einen schnellen Zugang zu deiner inneren Welt.

Mit einer guten Journal-Routine kannst du dich so besser verstehen lernen und vielleicht sogar erkennen, ob es regelmäßige Auslöser gibt, die dich aus dem Gleichgewicht bringen.

Du lernst dich selbst besser kennen

Dieser Vorteil schließt sich an den vorherigen Punkt an.

Aus deinen Schriften wirst du sehr schnell erkennen können, was, wer und welche Situationen dir guttun und welche nicht.

Dieses Wissen, das du über dich selbst erlangst, kann einen großen Beitrag zu deinem mentalen und emotionalen Wohlbefinden leisten.

Du reduzierst dein Stressgefühl

Das Niederschreiben von Situationen, in denen du dich ängstlich, wütend oder traurig fühlst, kann die Intensität des Gefühls verringern.

Natürlich ist damit noch kein Problem oder die Stresssituation an sich gelöst.

Doch wenn du dich innerlich beruhigter und sicherer fühlst, kannst du besser Lösungen finden.

Du findest neue Wege

Die Lösung von Problemen ist typischerweise eine links-lastige Aktivität des Gehirns. Also wieder analytisch und rational.

Doch viele Probleme oder Situationen in unserem Alltag lassen sich nicht durch Analyse und Ratio allein lösen.

Kreative und intuitive Wege bringen hier oft mehr. Doch Kreativsein auf Knopfdruck und unter Stress funktioniert nicht.

Durch das Journal kannst du aber Zugang zu deiner kreativen Seite erlangen und vielleicht kommt dir ja beim Schreiben der kreative Geistesblitz zum Lösen deiner Situation.

Der größte Nutzen

Du legst dir deine ganz eigene Erfahrungsbibel an.

Wenn du dran bleibst, hast du irgendwann ein prall gefülltes Journal mit vielen unterschiedlichen Situationen die du erfolgreich gemeistert hast.

Dann kannst du alte Situation nachschlagen und schwarz auf weiß lesen, was dir damals geholfen hat.

Wie hast du damals gedacht, gefühlt und gehandelt? Kaum ein Mensch erinnert sich in akuten Stresssituationen an frühere, erfolgreich gemeisterte Probleme.

Dein Journal wird so zum Wegweiser für dich selbst sein.

Ich will ein Journal starten – Doch wie?

Die Entscheidung ist gefallen und du bist bereit für dein Journal! Prima, doch wie starten?

Es heißt, am besten sollte man ca. 20 Minuten täglich schreiben. Doch nicht jeder kann oder will das. Und das ist komplett in Ordnung.

Beantworte für dich einfach 2 Fragen für einen einfachen Start:

  1. Schreibe ich gerne und viel?

Nein – eine abgespeckte Form des Journals wäre für dich wohl am geeignetsten. Es gibt viele tolle Journals, mit denen du auch einen Schwerpunkt (z.B. Achtsamkeit) festlegen kannst

Ja – perfekt. Besorg dir einfach ein leeres Heft, Buch oder Block (geht natürlich auch digital). Dann bist du schon startklar.

  1. Wann nehme ich mir die Zeit?

Hier gibt es kein richtig oder falsch. Wichtig ist nur, dass du dir eine Routine schaffst.

Wenn du abends vorm zu Bett gehen schreiben möchtest, leg dir dein Journal einfach auf den Nachttisch.

Oder bist du der Morgenmensch? Dann leg dir dien Journal neben die Kaffeemaschine, auf den Frühstückstisch oder in die Handtasche für den Fahrtweg.

Das „Wann“ ist gar nicht so unbedeutend. Doch darauf kommen wir später nochmal zurück.

3 Ideen zum Journal-Start

Es gibt inzwischen viele Journals zu ausgewählten Themen, die auf jeder Seite einen Vordruck, also eine Tagesvorlage bieten.

Nachteil: Du hast einen begrenzten Platz zum Schreiben.

Vorteil: Du kannst schnell ein Routine entwickeln und hast nicht das Problem der „leeren Seite“.

Wenn du lieber flexibler in deiner Journal-Routine sein möchtest, kannst du dir ein leeres blanko oder Linien-Booklet besorgen.

Und jetzt die große Frage, was schreibe ich auf die leere Seiten?

Hier sind ein paar Ideen für dich:

Der Seelenpflaster-Effekt

Das Dankbarkeitsjournal ist ein wunderbarer Einstieg für alle, die sich noch nie mit dem Thema befasst haben.

Hier schreibst du alles auf, wofür du dich dankbar fühlst.

Und zwar jeden Tag.

Das kannst du in schöner epischer Breite machen oder du legst dir eine Liste an. Ganz wie du willst.

1 Variante: Schreib so viele Dinge wie möglich auf, für die du dankbar ist. Dabei spielt es erstmal keine Rolle wie dankbar du an der Stelle bist. Es geht darum einen Fokus für die positiven Dinge zu entwickeln.

2 Variante: Qualität vor Quantität. Wofür bist du wirklich, so richtig echt dankbar? Schreib diese Sache(n) ausführlich auf. Warum bist du dankbar dafür, wie fühlst du das und wann fühlst du das.

Du kannst jederzeit zwischen den Varianten wechseln.

Allerdings macht es schon Sinn, eine gewisse Zeit bei einer der Varianten zu bleiben.

An dunklen Tagen kannst du dir deine Dankbarkeitsliste als kleine Gedächtnisstütze für das Gute in deinem Leben wieder vornehmen.

Die Morgenroutine

Statt morgens nach dem Aufwachen blinzelnd Facebook und Co. zu checken, starte lieber ein Morgenjournal.

Nach dem Aufwachen legst du gleich los und schreibst eine von dir festgelegte Seitenzahl.

Träume, Gedanken, Gefühle, alles was dir in den Sinn kommt.

Dieses Journal eignet sich besonders für dich, wenn du gerne viel und frei schreiben möchtest.

Wolltest du immer schonmal wissen, ob sich eine Schriftstellerin in dir versteckt? Die Autorin Julia Cameron schwört auf diese Methode.

Affirmationen-Liste

Gute Nachricht für alle Schreibmuffel, denn hier musst du nicht viel schreiben.

Bei dieser Journal-Idee geht es darum Affirmationen aufzuschreiben.

Eine Affirmation ist eine Bestätigung, die man sich selbst gibt und die das Ziel hat, einen zu stärken.

Beginne jede deiner Affirmationen mit „Ich bin..“ und ergänze den Satz dann um Eigenschaften, die du…

  1. an dir selbst siehst
  2. an dir wünschst und erlangen möchtest

Die Bedeutung des Wann?

Wann du an deinem Journal schreibst, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab.

Bist du ein Morgenmensch, der sich schon früh am Tag mit seinen Gedanken etc. beschäftigen will?

Möchtest du dein Journal nutzen um gut in den Tag zu starten oder lieber, um den Tag Revue passieren zu lassen?

Beides ist möglich. Hier ein paar Unterschiede, die dir in der Entscheidung helfen können. Probiere ruhig unterschiedliche Tageszeiten aus und finde so den richtigen Zeitpunkt für dich.

Morgens: Du findest Motivation für den Tag. Nutze deinen Fokus gleich morgens für deine Ziele, Träume, Wünsche. Damit hebst du auch gleich deine Laune an und du hast morgens schon „was geschafft“.

Abends: Du lässt den Tag Revue passieren. Verarbeite die Erlebnisse vom Tag und schaffe dir eine Entspannungsroutine für einen besseren Schlaf.

In der Mittagspause: Du holst dir Extra-Energie. Sammle neue Kraft für die 2. Tageshälfte auf konzentriere dich auf deine eigenen Ziele. 

3 wichtige Regeln zum Journal

  1. Schreibe wie du es denkst und fühlst! Keine „kosmetischen“ Eingriffe wie im Deutschunterricht. Die Rechtschreibung ist egal, dein Journal hat keine Bestimmung zum Bestseller.
  2. Du schreibst nur für dich! Dein Journal ist nur für deine Augen bestimmt. Niemand anderes muss das lesen. Verschwende deine Zeit daher nicht in Eigenzensur.
  3. Steiger dich nicht hinein! Das Journal ist ein Wegbegleiter, keine Vorlage zur übertriebenen Selbstanalyse.

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