Wohin zeigt dein innerer Kompass?

Folgst du deinem Nordstern?

Napoleon wurde einmal von seinem General angepöbelt, dass er so hochnäsig sei. Daraufhin öffnete Napoleon das Zelt ein Stück weit und zeigte mit großer Geste aufs Feld hinaus, während er den General fragte: „Mein General, was sehen Sie?“. Der General, ziemlich genervt, stapfte heran und meinte nur: „Was soll ich schon sehen?! Nichts als Wolken!“. Und Napoleon antwortete: „Sehen Sie, und ich weiß,  hinter den Wolken ist mein Stern, mein innerer Kompass.“

Ob diese Anekdote wahr ist? Vielleicht. Viel wichtiger ist das Bild in der Geschichte.

Dass uns Wolken nicht schrecken können, wenn wir unseren Nordstern kennen.

Ein Nordstern gibt dir deine Richtung vor. Er motiviert dich, treibt dich voran, schenkt dir Klarheit und Vertrauen und zieht dich hoch, wenn du am Boden bist. Dein Nordstern ist dein Ort für Erfüllung und Sinn im Leben.

Vom Nordstern und dem inneren Kompass

Was ist ein Nordstern? Ein anderer Begriff für unseren Nordstern ist die Vision.

Für viele klingt Vision nach etwas Riesigen, vielleicht sogar Träumerischen oder Unrealistischen. Der Begriff Nordstern gefällt uns besser. Warum?

Weil dein Nordstern das Ziel deines inneren Kompasses ist.

Dein innerer Kompass ist auf deinen Nordstern oder anders ausgedrückt, deinen Lebenssinn ausgerichtet.

Und egal wie du dich im Leben drehst und wendest, dein innerer Kompass führt dich zu deinem Nordstern. Wenn du auf ihn hören magst.

Jeder von uns hat diesen inneren Kompass und einen Nordstern. Und du bist schon viel häufiger mit deinem inneren Kompass in Berührung gekommen, als du glaubst.

Wie du deinen inneren Kompass spürst

Am besten spüren wir unseren inneren Kompass, wenn er mit der Außenwelt kollidiert.

Dein innerer Kompass besteht aus den Werten, die du bewusst und auch unbewusst als wichtig und richtig erachtest.

Würden sich alle Menschen ihrer Werte BEWUSST sein, würden wir sehr schnell merken, wie viele unterschiedliche Werte es gibt.

Und wir würden klar sehen, dass Menschen Werte für unterschiedlich wichtig halten. Wobei das wissen wir schon, oder?

Aber könnten wir alle unsere Werte bewusst benennen, könnten wir auch offen darüber reden und unsere Ziele an unseren Werten ausrichten.

Dann wüssten wir sehr schnell, was für uns „richtig“ ist und woran wir das fest machen.

Das ist aber nicht die Normalität. Stattdessen „fühlen“ wir, dass etwas nicht stimmig ist. Dass sich ein Widerstand in uns aufbaut, wenn wir etwas sehen oder hören, dass gegen unsere innere Überzeugung spricht (z.B. Ananas auf Pizza ☹).

WARUM aber fühlt sich unser innerer Kompass von manchen Dingen abgestoßen? Tja, das ist die große Frage, der wir uns nähern wollen.

Wenn das außen mit dem innen kollidiert

Zunächst erstmal müssen wir eines klären. Die Begriffe „richtig“ und „falsch“ stellen hier keine Bewertung dar. Denn die Einordnung, ob sich etwas richtig oder falsch anfühlt, entspringen einer subjektiven Bewertungsgrundlage.

Diese Bewertungsgrundlage, unser innerer Kompass, wird angetrieben durch unsere Werte.

Werte können sich für einen Menschen richtig (Appezenzwerte) oder falsch (Aversionswerte) anfühlen.

Wir werden von Geburt an mit Werten geprägt, ob wir wollen oder nicht. 

Was wir aus diesen Werten machen, hängt aber von der Persönlichkeit eines jeden Einzelnen ab. So nehmen viele von uns die Werte der Eltern bewusst an oder lehnen sie eben auch bewusst ab. Und unbewusst findet noch viel mehr statt.

Somit sind Werte nichts Festgeschriebenes. Seine Werte zu ändern ist dennoch nicht leicht. Denn ein Wertewandel verändert deinen inneren Kompass und benötigt entweder viel bewusstes Üben oder besonders einschneidende Erlebnisse.

Wie komme ich mit dem inneren Kompass in Kontakt?

Fassen wir noch einmal zusammen: der innere Kompass ist dein Navigator zu einem erfüllten Leben und steht für deine Werte und Überzeugungen.

Deine Werte zu kennen ist ein wichtiger Bewusstseinsschritt zum inneren Kompass. Denn wenn du weißt, was wertvoll für dich ist, kannst du auch bessere Entscheidungen für dein Leben treffen.

Hier sind 2 Anregungen für dich, wie du im Alltag mit deinen Werten in Kontakt kommen kannst.

  1. Bleibe achtsam. Du hörst, liest oder kommst in eine Situation, die sich für dich nicht richtig anfühlt? Was ist es das diesen inneren Widerstand verursacht? Ist es die SACHE, oder ist es die ART wie jemand etwas sagt/tut? Werde dir bewusst, dass deine Urteile über Situationen / Menschen im Alltag mit deinen Werten verbunden sein können.
  2. Beginne eine 7-Tage Warum Challenge. Nimm dir einen Block, Heft oder ähnliches zur Hand und schreibe zuerst eine Liste auf mit allem, was dir wichtig ist (bzw. von dem du aktuell glaubst das es dir wichtig ist). Dann erstelle ein Ranking. In den 7-Tagen kümmerst du dich nur um deine Nummer 1. Zu deiner Nummer 1 stellst du dir nur eine Frage: Warum ist mir das wichtig? Schreibe dir die Antwort auf. Und dann nimmst du dir die Antwort vor und fragst dich wieder: „Warum?“. Das setzt du über die 7 Tage fort, bis du keine Antwort auf das Warum mehr findest. Die Antwort auf das letzte Warum enthält den für dich eigentlich wichtigen Wert.

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